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Energiesparcheck für armutsgefährdete Senior:innen

Energiesparcheck für armutsgefährdete Senior*innen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in der Sitzung des Fachbereichsausschusses Bildung und Soziales am 09.11.2022 wurde ausführlich das Thema Altersarmut behandelt. Nach der GD ist davon auszugehen, dass derzeit in Ulm 4000 bis 5000 Senior*innen über 65 Jahren armutsgefährdet sind und bei ihnen eine sehr hohe Nichtinanspruchnahmequote für zustehende Leistungen besteht.

Gerade für diese Gruppe unserer Mitbürger*innen mit sehr geringem Einkommen und fehlendem Hilfesuchverhalten stellt die aktuell sehr hohe Inflationsrate in Verbindung mit den extrem stark ansteigenden Energiekosten eine außerordentlich große Gefährdung in Hinblick auf Überschul-dung, Stromabschaltung und letztlich Wohnungsverlust dar.

Um diesem Personenkreis Beratung und Hilfe zukommen lassen zu können, beantragen wir, das Angebot eines Energiesparchecks entsprechend der Handlungsempfehlung 8 im Altersarmuts-Bericht einzuführen.

Im Rahmen dieses Checks sollten kleine Soforthilfen wie Energiesparlampen oder Zeitschaltuhren angeboten werden wie bei dem Stromsparcheck der Caritas vor einigen Jahren. Wichtig ist auch die Überprüfung von Haushaltsgeräten auf besondere Energieineffizienz und ggf. Ersatz besonders ineffizienter Geräte. Bei deren Finanzierung sollte geprüft werden, ob nicht Zuschüsse aus dem Sozialfonds von SWU und Aktion 100 000 in Kooperation mit Diakonie und Caritas oder aus dem städtischen Energieförderprogramm (s. Bauausschuss vom 22.11.2022, TOP 4, Maßnahme 3c) möglich ist. Essenzieller Bestandteil der Begegnung ist eine Beratung nicht nur über energie-sparendes Verhalten, sondern auch über alle in Frage kommenden finanziellen Hilfen und Leistungen.

Das Angebot würde nicht nur die Stromkosten für die Betroffenen samt den damit verbundenen Risiken senken, sondern auch Energie zugunsten des Klimaschutzes einsparen. Die resultierende Senkung der Heizkostenzuschüsse würde auch Ersparnis für die Stadt Ulm bedeuten.

Zur Durchführung bietet sich die Kooperation mit der Caritas oder anderen freien Trägern an, die bereits ähnliche Maßnahmen durchgeführt und Strukturen entwickelt haben. Mit einer 50%-Stelle entsprechend ca. 30.000 €, gegebenenfalls unterstützt von Ehrenamtlichen, ist sehr viel Hilfe zu erreichen zugunsten dieses sehr benachteiligten Personenkreises.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gisela Kochs
Norbert Nolle
FWG-Fraktion

Dr. Karin Graf
für die CDU/UfA- Fraktion

Eva-Maria Glathe-Braun
für die SPD-Fraktion